Einführung: Wie funktioniert die Besteuerung für Einzelunternehmer in der Slowakei?

Die Slowakei ist eines der wenigen Länder der EU, in denen Einzelunternehmer (slowakisch: živnostníci) ihr Geschäft mit minimaler administrativer und steuerlicher Belastung führen können.

Das Steuersystem ist hier einfach, verständlich und relativ unbürokratisch. Im ersten Jahr der Tätigkeit sind Einzelunternehmer von den obligatorischen Sozialversicherungsbeiträgen befreit. Die Steuerbelastung kann im ersten Jahr nur etwa 7% des Einkommens von 33.000 € betragen. Die Steuererklärung wird einmal im Jahr online eingereicht, ohne persönlichen Besuch beim Finanzamt.

Auch im zweiten Jahr bleibt die steuerliche und versicherungspflichtige Belastung relativ gering – etwa 16% bei einem Einkommen von 33.000 €, dank der Möglichkeit, feste Ausgaben und einen Steuerfreibetrag zu nutzen.

In diesem Artikel werden wir untersuchen, welche Steuern und Abgaben ein Einzelunternehmer in der Slowakei zahlen muss, wie sie berechnet werden und wie das Ganze in der Praxis aussieht.

Einkommensteuer für Einzelunternehmer (živnostník) in der Slowakei

Einzelunternehmer in der Slowakei zahlen die Einkommensteuer ^{(slowakisch: daň z príjmu)} auf den Nettogewinn – das heißt auf das Einkommen nach Abzug der Ausgaben und des Steuerfreibetrags:

15% – wenn der Gewinn im Jahr nicht mehr als 100.000 € beträgt
19-25% – wird nur auf den Teil des Gewinns angewendet, der 100.000 € übersteigt (nach einem progressiven Steuersatz)

Steuerfreibetrag (slowakisch: nezdaniteľná časť)

Im Jahr 2024 beträgt dieser 5.646,48 €. Dieser Betrag wird vom Gewinn vor der Berechnung der Steuer abgezogen. Der aktuelle Betrag hängt vom Existenzminimum ab und kann jährlich variieren.

Ausgaben eines Einzelunternehmers

Einzelunternehmer können ihre steuerpflichtige Basis durch folgende Methoden verringern:

Feste Ausgaben (slowakisch: paušalné výdavky) – 60% des Einkommens, aber nicht mehr als 20.000 € pro Jahr. Diese werden automatisch berücksichtigt, es müssen keine Belege oder Rechnungen vorgelegt werden.
Faktische Ausgaben – wenn eine detaillierte Buchführung geführt wird und alle Ausgaben dokumentiert sind.

⚠️ Wichtig: Wenn Ihr Gewinn im Jahr nicht mehr als 100.000 € beträgt, bleibt der Steuersatz bei 15%, was ein großes Vorteil für Einzelunternehmer in der Slowakei darstellt. Höhere Einkommen und Steuersätze müssen nicht weiter betrachtet werden – ab einem Einkommen von über 100.000 € wird die Hauptlast nicht mehr durch Steuern, sondern durch die Sozial- und Krankenversicherungsbeiträge, die proportional steigen, verursacht.

Kranken- und Sozialversicherung für Einzelunternehmer

Neben der Einkommensteuer müssen Einzelunternehmer in der Slowakei auch Versicherungsbeiträge zahlen – sowohl für Krankenversicherung als auch ab dem zweiten Jahr für Sozialversicherung. Die Höhe der Beiträge hängt vom Einkommen des Vorjahres ab.

Krankenversicherung (slowakisch: zdravotné poistenie)

Die Verpflichtung entsteht ab dem ersten Tag der Geschäftstätigkeit. Der Unternehmer muss sich innerhalb von 8 Tagen nach der Registrierung des Einzelunternehmens bei seiner Krankenversicherung anmelden. Wir können dies für Sie erledigen. Markieren Sie einfach, dass Sie möchten, dass wir Ihre Krankenversicherung automatisch registrieren.
Beiträge werden als 15% der Berechnungsgrundlage berechnet, aber es gibt eine festgelegte minimale Vorauszahlung von 107,25 € pro Monat für das Jahr 2025 (im Jahr 2024 war es 97,80 €).
Im Laufe des Jahres zahlt der Unternehmer Vorauszahlungen. Am Ende des Jahres erfolgt eine Neubewertung durch die Versicherung. Wenn die Vorauszahlungen zu niedrig waren, muss eine Nachzahlung geleistet werden.
Die Krankenversicherung informiert den Unternehmer direkt über die Höhe der Beiträge und die Fälligkeitstermine.

⚠️ Wichtig: Genau wie eine Verpflichtung entstehen kann, kann sie auch wieder enden. Wenn der Einzelunternehmer bereits Sozialversicherungsbeiträge zahlt, aber sein Einkommen im nächsten Jahr unter dem festgelegten Schwellenwert für Sozialbeiträge liegt, verliert er die Verpflichtung zur Zahlung von Beiträgen und wird wieder beitragsfrei. Dies tritt ab dem 1. Juli (oder 1. Oktober) in Kraft, je nachdem, wann die Steuererklärung eingereicht wird.

Sozialversicherung (slowakisch: sociálne poistenie)

Im ersten Jahr nach der Gründung des Einzelunternehmens ist der Unternehmer von der Zahlung der Sozialversicherungsbeiträge befreit.
Die Verpflichtung zur Zahlung der Sozialbeiträge entsteht ab dem zweiten Jahr, wenn das Einkommen im ersten Jahr 8.580 € übersteigt (Schwellenwert für 2025).
Die Berechnung beginnt am 1. Juli, wenn die Steuererklärung bis zum 31. März eingereicht wird, oder am 1. Oktober, wenn die Frist bis Ende Juni verlängert wurde.
Die Höhe der Beiträge beträgt 33,15% der Berechnungsgrundlage. Im Jahr 2025 beträgt der Mindestbeitrag 237,02 € pro Monat (eine weitere Erhöhung wird für 2026 erwartet).
Die Sozialversicherung informiert den Unternehmer über die Höhe und Fälligkeit der Zahlungen nach Einreichung der Steuererklärung.

Die Berechnungsgrundlage ^{(slowakisch: vymeriavací základ)} wird wie folgt berechnet = Reingewinn / 1,486 / 12

Kranken- und Sozialversicherung bei Aussetzung oder Schließung des Einzelunternehmens

Wenn das Einzelunternehmen geschlossen oder offiziell ausgesetzt wird, muss der Unternehmer keine Beiträge zur Sozial- und Krankenversicherung zahlen, solange keine Tätigkeit ausgeübt wird.

Bei der Schließung oder Aussetzung des Unternehmens empfehlen wir, unbedingt die Kranken- und Sozialversicherung zu benachrichtigen, um zu verhindern, dass Beiträge für den Zeitraum berechnet werden, in dem der Unternehmer nicht zur Zahlung verpflichtet ist.

Kontakte der Versicherungen und Benachrichtigungsmethoden

Wenn Sie Ihr Einzelunternehmen schließen oder aussetzen, ist es wichtig, die Versicherungsfonds zu benachrichtigen, damit keine weiteren Beiträge berechnet werden.

Filiallisten:

Die Krankenversicherung kann per E-Mail benachrichtigt werden (E-Mail-Adressen sind auf den Seiten der Filialen verfügbar).

Die Sozialversicherung sollte persönlich in einer Filiale oder über das Portal slovensko.sk benachrichtigt werden, wenn Sie eine elektronische Unterschrift und einen aktiven Pass oder eine Aufenthaltserlaubnis für die Online-Kommunikation mit den Behörden haben.

Wenn Sie dies nicht selbst tun möchten, wenden Sie sich an uns und wir kümmern uns um die elektronische Benachrichtigung der Sozialversicherung für Sie.

Transaktionssteuer (transakčná daň) für Einzelunternehmer in der Slowakei

Transaktionssteuer (slowakisch: transakčná daň) ist eine Steuer, die alle Einzelunternehmer (živnostníci) und Unternehmen (Sp. z o.o.) in der Slowakei auf jede ausgehende Finanztransaktion zahlen.

Die Steuer wird nicht erhoben bei der Bezahlung mit Bankkarte!

🟩 Haftungsausschluss: Ab April 2025 erwägen die slowakischen Behörden die Abschaffung der Finanztransaktionssteuer. Wenn die entsprechende Entscheidung getroffen wird, wird die Geschäftstätigkeit im Land noch einfacher.

Höhe der Transaktionssteuer:

0,4% vom Betrag jeder ausgehenden Transaktion (maximal 40 € pro Transaktion)
0,8% bei Bargeldabhebungen am Geldautomaten

Wie zahlt man die Transaktionssteuer?

Option 1: Konto bei einer slowakischen Bank. Wenn der Einzelunternehmer oder das Unternehmen ein Bankkonto in der Slowakei hat, wird die Steuer automatisch von der Bank abgezogen. Es sind keine Berichte erforderlich, alles passiert ohne die Beteiligung des Unternehmers. Nachteil: Slowakische Banken sind für Ausländer unbequem – die Kontoeröffnung ist kompliziert, erfordert einen persönlichen Besuch, eine Kontoeröffnung online ist nicht möglich.

Wenn der Unternehmer ein Konto bei einer slowakischen Bank eröffnet, muss ein spezielles Geschäftskonto eingerichtet werden, das für die Geschäftstätigkeit bestimmt ist.

Option 2: Konto bei einer ausländischen Bank (z. B. Revolut). Wenn eine ausländische Bank verwendet wird, muss die Steuer selbstständig gezahlt werden:

Einmal im Monat müssen alle ausgehenden Transaktionen exportiert werden,
der Steuerbetrag muss berechnet werden,
Bericht abgegeben und die Steuer manuell bezahlt werden.

Wenn der Einzelunternehmer ein ausländisches Bankkonto nutzt, reicht ein gewöhnliches persönliches Konto aus, das auf eine natürliche Person eröffnet wurde – vorausgesetzt, es wird ausschließlich für unternehmerische Tätigkeiten genutzt.

Steuern und Abgaben in der Slowakei: Wie es in der Praxis funktioniert

Um zu verstehen, wie viel ein Einzelunternehmer nach Zahlung aller Steuern und Beiträge wirklich behält, ist es wichtig, die Berechnungen für verschiedene Einkommensniveaus zu betrachten.

Erstes Jahr der Tätigkeit: ~7% Steuerbelastung bei einem Einkommen von 33.000 €. Im ersten Jahr ist der Einzelunternehmer von der Zahlung der Sozialversicherungsbeiträge befreit, was die Steuerbelastung besonders niedrig macht.

Zweites Jahr der Tätigkeit: ~16% Steuerbelastung bei einem Einkommen von 33.000 €. Ab dem zweiten Jahr wird der Unternehmer Pflichtbeitragszahler für die Sozialversicherung (bei Überschreiten der Schwelle), was die Abgaben erheblich erhöht.

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Bei einem Einkommen über 50.000 € steigt die Steuer- und Abgabenlast erheblich. In solchen Fällen ist es wirtschaftlicher, auf eine GmbH umzuwandeln, wo die Körperschaftssteuer nur 10% beträgt und keine festen Abgaben anfallen.

⚠️ Wichtig: Wenn die Einkommenssteuer am Ende des Jahres mehr als 3.000 € beträgt, muss der Einzelunternehmer im nächsten Jahr vierteljährliche Vorauszahlungen ^{(slowakisch: preddavky na daň)} leisten. Der Betrag der Vorauszahlungen hängt von der Höhe der Einkommenssteuer ab (mindestens 1.250,01 € pro Quartal).

Beispiele für die Berechnung von Steuern und obligatorischen Beiträgen für Einzelunternehmer

Die Tabellen enthalten ungefähre Daten für das Jahr 2025. Es wird ein Modell mit Pauschalausgaben (60%, maximal 20 000 €). verwendet.

📊 Erstes Jahr der Tätigkeit

Einkommen	Gewinnsteuer	Krankenversicherungsbeiträge	Sozialversicherungsbeiträge	Transaktionssteuer	Netto-Gewinn
`10 000 €`	`0 €` / 0,00%	`1 380 €` / 13,80%	`0 € /` 0,00%	`30 € /` 0,30%	`8 590 € /` 85,90%
`15 000 €`	`37 € /` 0,25%	`1 380 € /` 9,20%	`0 € /` 0,00%	`45 € /` 0,30%	`13 538 € /` 90,25%
`20 000 €`	`336 € /` 1,68%	`1 380 € /` 6,90%	`0 € /` 0,00%	`60 € /` 0,30%	`18 224 € /` 91,12%
`33 000 €`	`1 116 € /` 3,38%	`1 380 € /` 4,18%	`0 € /` 0,00%	`99 € /` 0,30%	`30 405 € /` 92,14%
`40 000 €`	`2 136 € /` 5,34%	`2 018 € /` 5,05%	`0 € /` 0,00%	`120 € /` 0,30%	`35 726 € /` 89,32%
`50 000 €`	`3 808 € /` 7,62%	`3 028 € /` 6,06%	`0 € /` 0,00%	`150 € /` 0,30%	`43 014 € /` 86,03%
`60 000 €`	`5 683 € /` 9,47%	`4 037 € /` 6,73%	`0 € /` 0,00%	`180 € /` 0,30%	`50 100 € /` 83,50%
`80 000 €`	`9 000 € /` 11,25%	`6 056 € /` 7,57%	`0 € /` 0,00%	`240 € /` 0,30%	`64 704 € /` 80,88%
`100 000 €`	`12 000 € /` 12,00%	`8 075 € /` 8,08%	`0 € /` 0,00%	`300 € /` 0,30%	`79 625 € /` 79,63%
`150 000 €`	`29 593 € /` 19,73%	`13 122 € /` 8,75%	`0 € /` 0,00%	`450 € /` 0,30%	`106 835 € /` 71,22%
`200 000 €`	`42 093 € /` 21,05%	`18 169 € /` 9,08%	`0 € /` 0,00%	`600 € /` 0,30%	`139 138 € /` 69,57%

📊 Zweites Jahr der Tätigkeit (Einzelunternehmer – Pflichtbeitragszahler für soziale Sicherheit)

Einkommen	Gewinnsteuer	Krankenversicherungsbeiträge	Sozialversicherungsbeiträge	Transaktionssteuer	Netto-Gewinn
`10 000 €`	`0 € /` 0,00%	`1 380 € /` 13,80%	`3 051 € /` 30,51%	`30 € /` 0,30%	`5 539 € /` 55,39%
`15 000 €`	`37 € /` 0,25%	`1 380 € /` 9,20%	`3 051 € /` 20,34%	`45 € /` 0,30%	`10 487 € /` 69,91%
`20 000 €`	`336 € /` 1,68%	`1 380 € /` 6,90%	`3 051 € /` 15,26%	`60 € /` 0,30%	`15 173 € /` 75,87%
`33 000 €`	`1 116 € /` 3,38%	`1 380 € /` 4,18%	`3 051 € /` 9,25%	`99 € /` 0,30%	`27 354 € /` 82,89%
`40 000 €`	`2 136 € /` 5,34%	`2 018 € /` 5,05%	`4 461 € /` 11,15%	`120 € /` 0,30%	`31 265 € /` 78,16%
`50 000 €`	`3 808 € /` 7,62%	`3 028 € /` 6,06%	`6 692 € /` 13,38%	`150 € /` 0,30%	`36 322 € /` 72,64%
`60 000 €`	`5 683 € /` 9,47%	`4 037 € /` 6,73%	`8 923 € /` 14,87%	`180 € /` 0,30%	`41 177 € /` 68,63%
`80 000 €`	`9 000 € /` 11,25%	`6 056 € /` 7,57%	`13 384 € /` 16,73%	`240 € /` 0,30%	`51 320 € /` 64,15%
`100 000 €`	`12 000 € /` 12,00%	`8 075 € /` 8,08%	`17 846 € /` 17,85%	`300 € /` 0,30%	`61 779 € /` 61,78%
`150 000 €`	`29 593 € /` 19,73%	`13 122 € /` 8,75%	`29 000 € /` 19,33%	`450 € /` 0,30%	`77 835 € /` 51,89%
`200 000 €`	`42 093 € /` 21,05%	`18 169 € /` 9,08%	`40 154 € /` 20,08%	`600 € /` 0,30%	`98 984 € /` 49,49%

Fazit:
✔ Einkommen bis 33 000 € — optimal für Einzelunternehmer
✔ Einkommen ab 40 000 € — Beiträge beginnen zu steigen
✔ Einkommen 60 000 € und mehr — erwägen Sie die Umstellung auf eine GmbH
✔ Ab 100 000 € und mehr — die Führung des Unternehmens als Einzelunternehmer ist unvorteilhaft aufgrund der hohen Steuerbelastung

Wann kann es vorteilhaft sein, als Einzelunternehmer mit einem Einkommen von `100 000 €` zu arbeiten?

In der Regel wird die Führung eines Einzelunternehmens ab einem Einkommen von 33 000 € weniger vorteilhaft. Dies liegt daran, dass die Pauschalausgaben 60% des Einkommens, jedoch maximal 20 000 € betragen. 60% von 33 000 € sind 19 800 €, was fast den gesamten Limit ausnutzt. Bei weiter steigendem Einkommen bleibt der Betrag der berücksichtigten Ausgaben gleich, während die steuerpflichtige Basis steigt — und damit auch die Steuern und Beiträge.

Wenn jedoch die Spezifik der Ihrer Tätigkeit hohe tatsächliche Ausgaben umfasst und Sie diese genau erfassen — können Sie die Steuerlast auch bei hohem Einkommen senken.

📊 Berechnung der Steuern und Beiträge in Abhängigkeit von der Höhe der Ausgaben bei einem Einkommen von 100 000 €

Ausgaben	Ertragssteuer	Krankenversicherungsbeiträge	Sozialversicherungsbeiträge	Transaktionssteuer	Einkommen nach Steuern und Abgaben
`20 000 €`	`12 000 € /` 60,00%	`8 075 € /` 40,38%	`17 846 € /` 89,23%	`300 € /` 0,30%	`61 779 € /` 61,78%
`40 000 €`	`9 000 € /` 22,50%	`6 056 € /` 15,14%	`13 384 € /` 33,46%	`300 € /` 0,30%	`71 260 € /` 71,26%
`60 000 €`	`5 683 € /` 9,47%	`4 037 € /` 6,73%	`8 923 € /` 14,87%	`300 € /` 0,30%	`81 057 € /` 81,06%
`80 000 €`	`2 136 € /` 2,67%	`2 018 € /` 2,52%	`3 051 € /` 3,81%	`300 € /` 0,30%	`92 495 € /` 92,50%
`90 000 €`	`636 € /` 0,71%	`1 380 € /` 1,53%	`3 051 € /` 3,39%	`300 € /` 0,30%	`94 633 € /` 94,63%

⚠️ Wichtig: Wenn Ihr Einkommen (Umsatz/Einzahlungen) 50 000 € im Jahr übersteigt, kann die Verpflichtung entstehen, sich als Mehrwertsteuerpflichtiger (slowakisch: DPH) zu registrieren. Weitere Informationen dazu finden Sie in einem separaten Abschnitt unten.

Mehrwertsteuer (slowakisch: DPH) in der Slowakei für Einzelunternehmer: Registrierung und Berichterstattung

Einzelunternehmer in der Slowakei darf ohne Mehrwertsteuerregistrierung arbeiten, solange ihr Umsatz die gesetzlich festgelegte Schwelle nicht überschreitet. In einigen Fällen ist jedoch auch bei niedrigem Einkommen eine Registrierung erforderlich.

Pflichtregistrierung nach der Hauptregelung (gemäß §4 des Mehrwertsteuergesetzes)

Ein Einzelunternehmer ist verpflichtet, sich als Mehrwertsteuerpflichtiger zu registrieren, wenn der gesamt Umsatz (alle Einnahmen aus der Geschäftstätigkeit) mehr als 50 000 € im Kalenderjahr überschreitet. Es wird nur das Einkommen berücksichtigt, dessen Erbringung in der Slowakei erfolgt. Die Registrierung ist nicht ab dem Zeitpunkt der Überschreitung, sondern ab dem Beginn des nächsten Monats erforderlich.

Was gilt als „Ort der Leistungserbringung“? Laut Mehrwertsteuergesetz hängt der Ort der Leistungserbringung ab von: dem Land der Registrierung des Anbieters (Einzelunternehmer); dem Status und dem Land des Auftraggebers.

Beispiele:

Wenn der Auftraggeber eine natürliche Person (kein Unternehmer) ist, gilt der Ort der Leistungserbringung als das Land der Registrierung des Einzelunternehmers (Slowakei). Dieses Einkommen zählt zur Schwelle von 50 000 €.
Wenn der Auftraggeber eine natürliche Person oder juristische Person aus der EU ist, gilt der Ort der Leistungserbringung als das Land des Auftraggebers, und dieses Einkommen wird nicht in die Schwelle für die Registrierung in der Slowakei einbezogen.

Konkrete Beispiele:

Ein slowakischer Einzelunternehmer erbringt eine Dienstleistung für eine natürliche Person aus Estland — Ort der Leistungserbringung — Slowakei → dieses Einkommen zählt zur Schwelle.
Wenn derselbe Einzelunternehmer eine Dienstleistung für eine juristische Person aus Estland erbringt — Ort der Leistungserbringung — Estland → Einkommen wird nicht in die Schwelle von 50 000 € einbezogen.

Pflichtregistrierung nach anderen Paragraphen (§7 / §7a)

Auch bei einem Umsatz unter 50 000 €, muss der Unternehmer sich gemäß anderen Paragraphen des Gesetzes registrieren, wenn:

nach §7 — Sie Dienstleistungen von Anbietern aus anderen EU-Ländern beziehen (z.B. Werbung bei Google oder Meta).
nach §7a — Sie Dienstleistungen für Unternehmen und Unternehmer aus anderen EU-Ländern (B2B) erbringen und Ihr Kunde eine VAT-Nummer für die Rechnungsstellung verlangt.

Die Registrierung nach §7 / §7a muss vor der Erbringung/Erwerb von Waren oder Dienstleistungen erfolgen!

Wenn Sie nach §7 oder §7a registriert sind, müssen Sie vierteljährlich Berichte über Transaktionen mit Unternehmen aus der EU einreichen (slowakisch: súhrnný výkaz / zusammenfassender Bericht).

Berichte müssen nur für die Quartale eingereicht werden, in denen tatsächlich Einkäufe oder Verkäufe von Dienstleistungen mit EU-Geschäftspartnern stattgefunden haben.

Berichterstattung von Einzelunternehmern in der Slowakei: Fristen für die Einreichung von Erklärungen und Beiträgen

Ein Einzelunternehmer muss eine jährliche Steuererklärung einreichen, wenn sein Einkommen im Jahr den festgelegten Schwellenwert überschreitet. Für das Jahr 2025 liegt dieser Schwellenwert bei 2 823,24 €.

Die Standardfrist für die Einreichung der Erklärung ist bis zum 31. März. Falls erforderlich, kann sie bis zum 30. Juni verlängert werden, indem eine Mitteilung ^{(slowakisch: oznámenie o predĺžení lehoty)} bis zum 31. März eingereicht wird.

Alle Einzelunternehmer in der Slowakei oder ihre Buchhalter müssen die Erklärung nur elektronisch über das Steuerportal financnasprava.sk. einreichen. Dafür wird ein elektronischer Identifikator (eID) mit aktivierter Unterschrift oder eine Vollmacht benötigt, wenn ein Buchhalter die Erklärung einreicht.

Die Einkommenssteuer muss bis zum 31. März oder bis zum 30. Juni, wenn die Frist für die Einreichung der Erklärung verlängert wurde, bezahlt werden.

Die Krankenversicherung berechnet den Gesamtbetrag am Ende des Jahres (Nachzahlung oder Rückerstattung).

Die Sozialversicherung benachrichtigt über die Beiträge für den nächsten Zeitraum (ab 1. Juli oder 1. Oktober), wenn das Einkommen nach der Erklärung den festgelegten Schwellenwert überschreitet.

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Steuern und Abgaben für Einzelunternehmen in der Slowakei im Jahr 2025